Aktion / Bericht
Verkehrslösung für das "Untere Tor"
Beim monatlichen Sonntagsfrühstück hat sich die Mindelheimer ÖDP mit dem Ergebnis des Testlaufs für eine einseitige Sperrung des unteren Tores befasst. Der Test habe gezeigt, dass man das untere Tor so nicht einseitig sperren kann, lautet das Fazit von Stadtrat Peter Miller. Er bedauert, dass mancher von vornherein ein negatives Ergebnis herbeigeredet habe und sich mancher Autofahrer lieber beklage, als anzupassen. Von der Musikschule aus könne man sehr wohl sehen, ob der Raum vor dem Tor belegt ist. Wer also vorausschauend fahre und die Verkehrsregeln beachte, hätte nie zurücksetzen müssen. Auch sei ein solcher Test nie ganz realistisch, denn für Fußgänger sei die künftige Verbesserung nicht spürbar gewesen. Nichtsdestotrotz sei die gemeinsame Nutzung einer Fahrspur für beide Richtungen in der Praxis nicht umsetzbar, auch bei Einsatz einer zusätzlichen Ampel vor dem Tor. Außerdem müssten gefährliche Situationen für Radfahrer befürchtet werden. Es sei also gut, dass man diesen Test durchgeführt habe, weil er zeigte, dass die Einschätzung der Verkehrsplaner sich nicht bewahrheitet habe und man so einen wirklichen Fehler vermieden habe. Bedauerlich sei auch, dass der zweispurige Ausbau jetzt Mehrkosten verursacht. "Wir können aber trotzdem nicht einfach so weitermachen, wie bisher!", so Miller weiter: "Der Bereich wird jetzt mit viel Geld sehr schön umgebaut und dann fließt der Verkehr zweispurig mittendurch. Das ist keine Steigerung der Aufenthaltsqualität. Damit die Autofahrer bequem fahren können, zwingen wir die Fußgänger auf der Nordseite durch den engen Durchgang am unteren Tor, der für Kinderwagen oder Rollatoren zu schmal ist, oder lassen ihn zweimal die Straße queren oder Umwege laufen. Barrierefreiheit und moderne Stadtplanung sieht anders aus. "Wir müssen doch die schwächeren Verkehrsteilnehmer schützen und nicht die Bequemlichkeit des Autofahrers".
Als Lösung schlägt Miller vor, jetzt die ganze Maximilianstraße vom unteren bis zum oberen Tor zur Einbahnstraße zu machen. Damit könne man den Platz wie geplant gestalten und erreicht einen barrierefreien Zugang auch von der Hermelestraße. In der ganzen Stadt könne man sich somit einfacher bewegen, wenn die Fahrzeuge nur noch von einer Seite kommen, auch das Ein- und Ausparken werde erleichtert. Das sei der optimale Kompromiss: "Die Verkehrshektik in der Stadt nimmt dann endlich spürbar ab und dennoch kann jeder, der muss, mit dem Auto in die Stadt". Für Radfahrer müsse die Straße aber in beiden Richtungen offenbleiben. Als Argument gegen die Einbahnstraße war bisher immer angeführt worden, dass dann zu schnell gefahren würde. Dem müsse man eben entgegenwirken.
Fast einhellig befürworteten die Zuhörer eine Einbahnstraße, es gab sogar Stimmen für eine dauerhafte Fußgängerzone.