persönlicher Bericht
Die tschechische Regierung will allen Ernstes Temelin erweitern.
Und sie kann dafür sogar noch auf Geld der Europäischen Union hoffen. Denn der Euratom-Vertrag verpflichtet die EU zur Förderung der Atomkraft in den Mitgliedsstaaten. Der Wahnsinn wird also auch noch mit unseren Steuergeldern forciert. Jetzt rächt sich, dass keine Bundesregierung der letzten Jahrzehnte - auch nicht Rot-Grün - einen ernsthaften Vorstoß gegen Euratom unternommen hat. Widersprüchliche Signale gibt es auch von der Bayerischen Staatsregierung: Nachdem sie einst einen Großkredit der Landesbank an den Temelin-Betreiber CEZ abgesegnet hat, forderte sie nach Protesten 2002 plötzlich die Stilllegung von Temelin. Bis dann Wirtschaftminister Zeil (FDP) Anfang 2009 von einer Prag-Reise mit der Forderung nach einem Schulterschluss mit Tschechien bei der Atomkraftnutzung zurückkam. Kein Wunder, dass dieser Zickzack-Kurs die tschechische Regierung eher zum Bau weiterer Reaktoren ermuntert. Für so eine Steigerung des Irrsinns haben wir auf die FDP-Regierungsbeteiligung in Bayern warten müssen. Und auch wenn Herr Zeil das heute vielleicht geschickter formulieren würde, so muss man leider feststellen: Wer nach mehr als 100 Störfällen den Schulterschluss mit Tschechien bei der Atomkraftnutzung fordert, der verrät nicht nur die Bürger Ostbayerns, er hat auch nicht mehr alle Tassen im Schrank.
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