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Pressemitteilung

Ablehnung der ÖDP/BfU-Fraktion für das Vorhaben von Amazon

Kritische Gedanken der Fraktion ÖDP/BfU im Kreistag Unterallgäu zur Ansiedlung von AMAZON in Memmingerberg

Ein AMAZON-Verteilzentrum auf dem Gewerbepark am Allgäu Airport kann unsere Fraktion nicht befürworten. Ein Grund hierfür ist unsere Kritik an dem Geschäftsgebaren des größten Internetkonzerns der Welt. So werden viele Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor beschäftigt, was sicher positive aber v.a. negative Seiten hat. Da die Arbeitslosenzahlen im Unterallgäu und der umliegenden Region sehr niedrig sind, wird es nicht einfach sein, genügend entsprechende Arbeitnehmer zu finden. Dazu kommt der problematische Umgang mit den Beschäftigten wenn diese ihre Rechte einfordern, häufig wird nach dem amerikanisches Prinzip "hire and fire" verfahren. Auch die zweifelhafte Steuer"moral" des Konzerns ist hier anzuführen.

Durch eine solche Ansiedlung und der damit verbundenen Förderung des Internethandels werden die Innenstädte sowie die Einzelhändler in der Region enorm geschädigt und benachteiligt. Amazon will seine Monopolstellung ausbauen.

Weitere Ablehnungsgründe liegen in dem Gesamtkonstrukt des Vorhabens. Da das an den Airport zu veräußernde Grundstück eine direkte Anbindung an die Rollbahn hat, besteht zu befürchten, dass in mittelbarem zeitlichen Abstand vermehrt Frachtflüge (evtl. auch Nachtflüge) erfolgen, um dem Airport dadurch eine Kompensation der weggefallenen bzw. wegfallenden Flüge zu ermöglichen.

Somit wird der Gewerbepark (GAAP) zur erweiterten Finanzspritze für den Flughafen, was von der ÖDP und anderen befürchtet wurde. Dies ist auch ein eindeutiger Widerspruch zu dem erfolgten Bürgerbegehren, das eine finanzielle Beteiligung des Landkreises am Flughafen ablehnte.

Der Wunsch bzw. das Ansinnen AAP-Geschäftsführers, auch das nebenan liegende Grundstück zu erwerben, bedeutet für den Landkreis, dass er als Teilhaber das Heft aus der Hand gibt und mittelbar zum Geldgeber des Flughafens wird.

Da in unmittelbarer Entfernung in Holzgünz das Verteilzentrum der DPD in Betrieb genommen wurde, ist nicht nachzuvollziehen, dass ein nahezu identisches Modell am AAP entstehen soll.

Wir können diesem Grundstücksgeschäft und damit der Ansiedlung von Amazon auf keinen Fall zustimmen, da dies ein grober Widerspruch zum Gemeinwohl darstellt.

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