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Pressemitteilung

Großes Interesse am Film „Faktencheck – Die gesundheitliche Wirkung der Mobilfunkstrahlung“

Der ÖDP-Kreisverband Memmingen-Unterallgäu hatte zur Vorführung des Films „Faktencheck“ von Lothar Moll und Klaus Scheidsteger geladen. Über 100 Interessierte kamen, um einen Einblick in die gesundheitlichen Auswirkungen der Mobilfunkstrahlung zu gewinnen und zu erfahren, welche neuesten, internationalen und unabhängigen wissenschaftlichen Studien die Mobilfunkstrahlung als kritisch bis gefährlich einstufen.

Fotos: ÖDP Kreisverband Memmingen-Unterallgäu

Die weitreichenden Folgen eines unkritischen Umgangs insbesondere mit der 5. Generation, 5G, wurden beleuchtet. Einen breiten Raum nahmen Hinweise ein, wie jeder Einzelne sich schützen bzw. beim Gebrauch das Risiko erheblich minimieren kann. Warnhinweise gab es insbesondere an Schwangere und deren ungeborene Kinder sowie an Kinder und Jugendliche generell. Mit Unverständnis reagierte das Publikum auf die Tatsache, dass es in Deutschland keine Warn-Hinweise gebe, wie beispielsweise in Zypern üblich. Dort wendet sich das zypriotische "Nationalkomitee für Kinder, Umwelt und Gesundheit" an Schwangere mit dem Video "Schützen Sie Ihr Embryo vor der Strahlung von Handys, WLAN und anderen drahtlosen Geräten". Während der lebhaften Diskussion kam die Frage auf, wo eigentlich das grundgesetzlich garantierte Recht auf körperliche Unversehrtheit, Schutz der Wohnung und der Minderheitenschutz bleibe. Es wurde heftige Kritik an den politischen Verantwortlichen und die Forderung nach einer Risikobewertung mittels eines Moratoriums laut, wie dies u.a. die IPPNW, Ärzte in sozialer Verantwortung, fordern. Der gesundheitliche Schutz von Mensch und Natur ist nicht verhandelbar und muss über Wirtschafts- und Profitinteressen gestellt werden, war die einhellige Forderung.

Thema war auch die Verantwortung der Gemeinde. Es wurde Unkenntnis bis hin zur Aufstellung von Mobilfunkmasten in Nacht- und Nebelaktionen, ja sogar eine zweifelhafte Einflussnahme auf Gemeinderäte beklagt. Es gebe hingegen auch Gemeinden, die einem ungeprüften Ausbau des 5G-Netzes kritisch gegenüberstehen und den informellen Austausch mit ihren Gemeindebürgern suchen, wie beispielsweise der Bürgermeister der Gesundheitsgemeinde Bad Wiessee. Er informiert in einem Brief an seine Gemeindebürger und Gäste: "5G bedeutet vieles, was vor allem technikaffine Menschen begeistern wird: automatisierte Abläufe, die uns das Leben erleichtern, autonomes Autofahren, smart home von überall, Datentransfer in Echtzeit, Internet der Dinge und vieles mehr, um nur einige Aspekte zu nennen. 5G bedeutet aber auch, eine Aufstockung der Sendemasten in Deutschland von 90.000 auf 750.000, ein weltweites Entsenden von circa 12.000 5G-Satelliten ins All, eine Strahlung im Mikrowellenbereich, die von bisher 2,5 GHz auf bis zu 200 GHz ansteigen wird, eventuelle Haftungsansprüche, die den Eigentümern der Sendemasten-Standorte angelastet werden können, sowie die Notwendigkeit, weitreichende Baumfällungen (zur besseren Sendeleistung) und Irritationen für Tiere und Pflanzen in Kauf zu nehmen. Allem voran steht jedoch die Ungewissheit darüber, ob 5G als unbedenklich für unsere Gesundheit gesehen werden kann. Diese Frage ist sehr ernst zu nehmen und so lange diese nicht fundiert und ausreichend geklärt ist, gilt es, das Vorsorgeprinzip gelten zu lassen..." Recht hat er, Bürgermeister Peter Höß, wenn er schreibt, dass Bewohner, Gäste und die nachfolgenden Generationen ein Anrecht darauf haben, dass die Gemeindevertreter eine Gewährleistung der Unbedenklichkeit für Leib und Leben fordern. Es gehe nicht darum, den Fortschritt ausbremsen zu wollen, sondern ausschließlich darum, kritisch zu hinterfragen, welchen Preis es dafür zu zahlen gilt und ob wir ihn zahlen wollen, ergänzte die Kreisvorsitzende. Die Besucher wünschen sich auch im Unterallgäu solche Bürgermeister. Eine häufig gestellte Frage war, was kann ich, was können wir tun? Gabriela Schimmer-Göresz, die ÖDP-Kreisvorsitzende, empfahl, die Regeln zum Selbstschutz einzuhalten und Informationen weiterzugeben, wo immer möglich; sich zu Bürgerinitiativen zusammenzuschließen und auf ihren Bürgermeister und Gemeinderat zuzugehen. Gerade die anstehende Kommunalwahl biete reichlich Gelegenheit, die Kandidatinnen und Kandidaten zu befragen.

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