Pressemitteilung
Leserbrief zum Kommentar „TTIP nicht an die Wand fahren“
aus der Mindelheimer Zeitung vom 06.12.2014
Selbst wenn all das, was derzeit kritisch diskutiert wird, aus dem Verhandlungsmandat genommen bzw. aus den bisher verhandelten Texten gestrichen würde, wären die Freihandelsabkommen nicht zustimmungsfähig. Sie geben auf zwei gewaltige Weltprobleme keine Antworten. Im Gegenteil, sie verschärfen sie sogar. Armut und Verlendung sowie Ressourcenverschwendung. Ziel der Abkommen ist es, die weltweit größten ökonomischen Systeme (EU und Nordamerika) weiterhin auf Ressourcenverzehr einzuschwören und den Abstand zu den armen Ländern noch zu erweitern. Mit dem weit verbreiteten Elend in vielen Ländern dürfen wir uns nicht mehr abfinden. Gleichzeitig muss der Ressourcenverzehr gestoppt werden, der den Planeten ruiniert. Brot für die Welt bringt es auf den Punkt: „Das geplante Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU widerspricht elementaren Anforderungen an eine faire und nachhaltige Handelspolitik. Der weltweite Handel mit Nahrungsmitteln und die zunehmende Spekulation mit Agrarprodukten laufen einer zukunftsfähigen Sicherung der Welternährung zuwider.“ Genau besehen geht es sogar um Ausgrenzung der Armen, wenn die Reichen gemeinsame Sache machen. Papst Franziskus hat die Dinge auf den Punkt gebracht: „Eine Wirtschaft die ausgrenzt, ist eine Wirtschaft die tötet.“ Wir brauchen Abkommen zum Welthandel. Aber die Ziele müssen deutlich anders gesetzt werden.
Gabriela Schimmer-Göresz, Weiler