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Pressemitteilung

Memmingen verliert den Anschluss

Schnelles Internet nur für die Umlandgemeinden?

Der Memminger Presse konnten wir Ende letzten Jahres entnehmen, dass bereits 23 Unterallgäuer Gemeinden die Ausbaumaßnahmen abgeschlossen haben. Der überwiegende Teil der Gemeinden (21) hatte sich bei dem Ausbau für eine Kabellösung mit Glasfaser entschieden. Die Bürgerinnen der Umlandgemeinden von Benningen, Buxheim und Heimertingen sind schon mit Anschlussgeschwindigkeiten von 16.000 - 50.000 Kilobit/s im Internet unterwegs.
In den Memminger Ortsteilen wohnen junge Familien, darunter Firmeninhaber, Angestellte und Schüler. Diese schleichen mit 364 Kilobit/s und weniger durch das weltweite Netz. Arbeiten von zu Hause aus ist damit ein Ding der Unmöglichkeit und nicht mehr akzeptabel.
Der Stadtrat von Memmingen stimmte im Mai 2011 mehrheitlich für den Ausbau mit Richtfunk (überdimensionale WLAN- Antenne) der Firma Allgäu DSL. Der Vertrag wurde daraufhin am 1. August unterzeichnet.
Die Breitbandinitiative Memminger BürgerInnen hat im September bei der Bürgerversammlung in der Stadthalle (gestärkt durch 600 Unterschriften), den Antrag gestellt, auch in Memmingen unverzüglich den Kabelausbau voranzutreiben. Durch zahlreiche wichtige Argumente wurde aufgezeigt, dass Funk keine Lösung ist. Eine Funkanbindung deckt nur kurzfristig den ständig steigenden Bandbreitenbedarf . Schon nach wenigen Jahren ist eine kostenintensive Nachrüstung nötig.
Am 3. November wurde der oben beschriebene Bürgerantrag im Stadtrat behandelt. Die Stadtratsmitglieder stimmten wieder mehrheitlich und wieder ohne Einblick in die Vertragsunterlagen für die Auftragsvergabe an Allgäu DSL. Begründung: Die Firma Allgäu DSL bietet den Ausbau kostenlos für die Stadt an. Allgäu DSL hat sich verpflichtet, sechs Monate nach Vertragsabschluss (1.  August 2011) die BürgerInnen mit einem schnellen Internetanschluss zu versorgen. Die Stadt Memmingen hat die Frist bis Anfang Mai 2012 verlängert.  Trotzdem ist bisher wenig von Ausbaumaßnahmen der Firma Allgäu DSL zu sehen. Einzig in  Eisenburg ist ein 35 Meter hoher Funkmast geplant. Wie diese Funkmasten ein Landschaftsbild negativ beeinflussen, kann in Kardorf besichtigt werden (MZ 29.11.2011 Schnelles Internet - Erster Funkmast steht).
Die Breitbandinitiative Memminger BürgerInnen engagiert sich für einen konsequenten, zügigen Ausbau des Glasfasernetzes in ganz Memmingen.
Die Begründung der Stadt Memmingen, der Ausbau wäre mit einer Millionen Euro nicht tragbar, können wir nicht nachvollziehen. Aus unserer Sicht hat die mangelhaft durchgeführte Bedarfsanalyse 2010, bei der sich lediglich 288 Haushalte (5,5 %) als unterversorgt gemeldet hatten, dazu geführt, dass die Angebote der Kabelanbieter für die Stadt zu teuer ausfielen. In neuerlichen Recherchen hat sich zudem herausgestellt, dass zumindest Leerrohre, teilweise sogar Glasfaserkabel zu den Ortsteilen führen. Diese bestehende Infrastruktur wurde bisher verschwiegen, obwohl dies zu einer deutlichen Kostenreduzierung führt.
Der Bayerische Städtetag fordert in seinem aktuellen Informationsbrief: Das Breitband muss noch breiter werden. Zitat:"Sowohl im gewerblichen als auch im privaten Bereich sind höhere Bandbreiten erforderlich. Nach heutigem Stand ist davon auszugehen, dass dies vor allem über Glasfaserverkabelungen erreicht werden kann."
Das Fazit der Breitbandinitiative Memminger BürgerInnen lautet:
Memmingen darf den schnellen Internetanschluss nicht verpassen. Machen wir es einfach den Umlandgemeinden nach.

Nähere Infos unter: www.breitband-memmingen.de

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