Pressemitteilung
ÖDP fordert dezentrale und regionale Energiewende
Zu einem Energiewende-Vortrag lud der ÖDP Kreisverband Memmingen-Unterallgäu den Energieexperten und Unternehmer Thomas Prudlo ein. „Kein Thema ist von dermaßen zentraler Bedeutung, wie das Gelingen der Energiewende“, so der Referent. In Anlehnung an den Energie-Vordenker Hermann Scheer nannte Prudlo die sieben großen Weltkrisen, die sich aus den fossilen Energien wie Öl und Atomkraft ergeben. Kriege um Ressourcen, wie die Golfkriege; Klimaveränderungen, wie Tornados auch in unseren Breitengraden und eine Erschöpfungstendenz wichtiger Rohstoffe seien bereits Realität. Prudlo benennt damit nur einige katastrophale Auswirkungen fossiler Energien, die bereits jetzt spürbar seien. Ernsthafte und schnelle Reaktionen hält der Referent für unverzichtbar. Dass die Europäische Kommission, wie auch die Bundesregierung noch immer auf Atom und Kohle setzen und diese Dinosauriertechniken mit Milliardenbeträgen subventionieren, während die drastische Vergütungskürzung für alle Erneuerbaren zu einem massiven Sterben der heimischen Industrie und zu Arbeitsplatzverlust geführt hat, hält Prudlo für unverantwortlich und kontraproduktiv. Den Einsatz der Bundesregierung für die Energiewende hält Prudlo für wenig ambitioniert. Da sei noch viel mehr möglich und auch nötig.
Energiewende vor Ort – noch bleiben Chancen
Es gehe also darum, die Energiewende lokal selbst in die Hand zu nehmen. Noch blieben, obwohl die Bundesregierung bereits vieles unrentabel gemacht habe, einige Chancen und Möglichkeiten vor Ort. Kleine Photovoltaikanlagen sowie Blockheizkraftwerke bis 50 Kilowatt Leistung wären ebenso machbar wie die höchst sinnvollen kleinen Güllebiogasanlagen, so der Referent. Sollten sich Windstandorte anbieten und Nahwärmenetze möglich sein, dann müssten auch diese alsbald umgesetzt werden und das möglichst in Form von Bürgerenergiegenossenschaften. Diese hätten sich bewährt, seien höchst demokratisch und, weil vor Ort, auch widerstandsfähig in Normalzeiten und in Krisenzeiten erst recht.
Den Faden spann die ÖDP-Kreisvorsitzende Schimmer-Göresz weiter. Die ÖDP werde sich in allen Gremien weiterhin dafür stark machen, dass alle Ansätze von Bürgerenergiegenossenschaften und dezentrale Projekte unterstützt werden. „Wir müssen unsere Wertschöpfung in allen Bereichen wieder in der Region organisieren. Das schafft und sichert Arbeitsplätze, fördert die Kreativität, lässt ein Zugehörigkeitsgefühl entstehen, ist gemeinwohlorientiert und verspricht Wohlstand für viele“, so Schimmer-Göresz abschließend. Es schloss sich eine rege Diskussion um die Möglichkeiten von Speichertechnologie, Wärmegewinnung und Mobilität an.