Pressemitteilung
ödp zum Landesbank-Desaster
"Jeder ordentliche Kaufmann unterschreibt mit dem Jahresabschlusses, dass ihm keine weiteren Risiken bekannt sind. War das bei den 1,9 Mrd € zum 31.12.07 bei der BayernLB auch so?"
Scheibchenweise wird das Desaster um die Bayerische Landesbank präsentiert. Waren es im Herbst 2007 noch gut 100 Mio € Verlust aus riskanten US-Immobilengeschäften, wurden es zum Ende 2007 1,9 Mrd. €. Heute wurden 4,3 Mrd. € genannt.
"Jeder ordentliche Kaufmann unterschreibt mit Abgabe seines Jahresabschlusses, dass ihm keine weiteren Risiken bekannt sind. War das bei den 1,9 Mrd € zum 31.12.2007 bei der BayernLB auch so?", fragt Steffen Scholz, Finanzexperte der bayerischen ödp, gleichzeitig deren unterfränkischer Bezirksvorsitzender.
Mangelnde Aufsicht durch CSU-Verwaltungsräte – heutzutage Erwin Huber und Joachim Herrmann – hat bei der BayernLB Tradition: In 1997 sollen 800 Mio € in Singapur versiebt worden sein, in 2002 war die Landesbank bei der Insolvenz der Kirch-Gruppe mit rund 2 Mrd € dabei.
Völlig unverständlich ist für Scholz, dass bankinternes Controlling und Aufsicht durch die Verwaltungsräte durch die Erfahrungen mit diesen Katastrophen nicht nachhaltig verbessert wurden.
"Man hat anscheinend nichts dazu gelernt. Es ist höchste Zeit, dass Politiker aus den Verwaltungsräten verbannt und durch ausgewiesene Fachleute ersetzt werden. Sogar das Bayerische Sparkassengesetz schreibt Wirtschafts- und Sachkunde für die Besetzung der Verwaltungsräte vor. Diese Sachkunde muss endlich auch bei deren Zentralinstitut einziehen", so Scholz.
"Man muss sich das einmal plastisch vorstellen: 4,3 Mrd Euro, das sind 40.000 Dreizimmer-Wohnungen oder Wohnraum für eine ganze Stadt wie Würzburg, den die Verantwortlichen der Bayerischen Landesbank hier zerstört haben," so Scholz weiter.
Abschließend gibt Scholz seiner Hoffnung Ausdruck, dass mit dem schon wieder angekündigten Verkauf der erst im Mai 2007 für zirka 1,6 Mrd. Euro übernommenen 50 %igen Beteiligung an der Österreichischen Bank Hypo Group Alpe Adria nicht das nächste Ei im Nest der BayernLB liegt.
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