Pressemitteilung
Qualität bei Kinderbetreuung gefordert
Als gut gemeint, aber völlig ungenügend und als Eingeständnis schlimmer Zustände in Bayern, bezeichnet die Direkt- und Spitzenkandidatin von ödp.Bündnis für Familien, Gabriela Schimmer-Göresz, die Ankündigung von Ministerin Stewens (CSU), dass ab Herbst in bayerischen Kindertageseinrichtungen eine Fachkraft nicht mehr für durchschnittlich 12,5, sondern nur noch für 11,5 Kinder zuständig sein soll. Schimmer-Göresz bezieht sich auf ernsthafte Wissenschaftler und gängige Praxis in Finnland. Für Kinder unter drei Jahren gelte dort, wie von Kinderpsychiatern sowie Gehirn- und Bindungsforschern gefordert, ein Betreuungsschlüssel von 1:4. Für die Gruppe der 3- bis 6-Jährigen stehe in Finnland pro 7,5 Kinder durchschnittlich eine fachlich gebildete Betreuungsperson bereit. Für die ödp-Kandidatin ist dies kein statistisches Zahlenspiel, sondern habe ernsthafte Hintergründe: Vor allem bei den ganz kleinen Kindern bestehe bei zu großen Betreuungsgruppen die Gefahr, dass es zu einem erhöhten Stresshormonspiegel im Blut und entsprechenden Gesundheitsproblemen komme. Die neuere Gehirnforschung habe nachgewiesen, dass die sog. „Spiegelneuronen“ (Voraussetzung für die soziale Tugend des Einfühlungsvermögens) nur im persönlichen Kontakt zwischen dem Kind und einem vertrauten Erwachsenen entstehen können. In zu großen Gruppen könne diese persönliche Zuwendung nicht intensiv genug stattfinden. Dies hab auch das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken veranlasst, in einer kürzlich erschienen Denkschrift einen Betreuungsschlüssel von 1:4 bei den Kindern unter 3 Jahren zu fordern. Schimmer-Göresz verweist in diesem Zusammenhang auf die große Leistung, welche die traditionelle Familie erbringe, wenn sie wenigstens in den ersten 3 Jahren die Betreuung der Kinder in eigener Verantwortung (Betreuungsschlüssel 1:1 oder 2:1) stattfinde. Das Stewens’sche System mit einer unverantwortlich dünnen Personaldecke bräche sofort zusammen, würden alle Eltern dem mittlerweile auch von der CSU unterstützten Zeitgeist folgen, die familiäre Betreuung der Kinder beenden und nach einem Krippen- oder Ganztagsbetreuungsplatz verlangen. Die ödp-Forderung, so Schimmer-Göresz sei eindeutig und mit Blick auf das Kindeswohl berechtigt und überfällig: eine qualitativ hochwertige Betreuung mit einem niedrigen Betreuungsschlüssel und die Anerkennung der Erziehungsleistung in den Familien durch ein sozialversicherungspflichtiges bayerisches Landeserziehungsgehalt von 1.000 Euro pro Monat bis zur Vollendung des dritten Lebensjahres eines Kindes.