Vollzeit-Schule ersetzt keine freiwilligen Abendkurse

Die Ausführungen der Schüler im "offenen Brief" an den Stadtrat kann ich nur unterstützen. Die Fachschule für Wirtschaftsinformatik in Memmingen wurde durch intensive Vermittlung der Lehrinhalte für viele Schüler zum Sprungbrett in die Selbstständigkeit oder gut dotierte Beschäftigungsverhältnisse im IT-Bereich. Da die Weiterbildung in schulischer Vollzeit erfolgt, kann der Unterrichtsstoff ganz anders kompensiert werden, als durch den Besuch von freiwilligen Kursen nach einem stressbeladenen Arbeitstag oder an einem Wochenende nach einer anstrengenden Arbeitswoche. Außerdem macht es einen gewaltigen Unterschied, ob ausgeprägte Programmierkenntnisse in Web- und Software-Entwicklung bzw. Fachkenntnisse in Informations- und Kommunikationstechnik angestrebt werden oder die grundlegendsten Einheiten für Office-Anwendungen, die für die täglichen Büroanforderungen nun mal unumgänglich sind (sein sollten). Für die höchst kompetenten Lehrer, die jetzt gezwungenermaßen "ausgebootet" werden, war die Entscheidung des Stadtrats zusätzlich prekärer Natur. Hier nur mit finanziellen Argumenten zu begründen ist eine höchst schwache Leistung. Sollte dies im Bereich der städtischen Verwaltung die "größte" defizitäre Baustelle sein, können die Verantwortlichen sich darüber freuen.