Pressemitteilung
Welche Ausprägung hat die Finanzwirtschaft in der Zukunft?
Im Rahmen des Bundestagswahlkampfes wagte sich die ÖPD an ein schwieriges Thema. "Die Zukunft der Finanzwirtschaft" referierte Günter Grzega aus Treuchtlingen. Als Diplom-Bankbetriebswirt, Diplom Verwaltungsbetriebswirt, Finanzexperte und ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Sparda Bank München eG, der größten Genossenschaftsbank Bayerns mit einer Bilanzsumme von 6 Milliarden Euro und Botschafter der Gemeinwohl-Ökonomie stellte er ein evolutionäres Zukunftsmodell einer lebendig existierenden gemeinwohlorientierten öko-sozialen Marktwirtschaft vor. Er plädierte nachdrücklich dafür, den wirtschafts- und gesellschaftspolitischen Rückschritt durch die neoliberale Ideologie umzukehren. "Mensch vor Profit und ausschließlich dem Gemeinwohl verpflichtet, lautete seine Devise.
Bei ihrer Begrüßung stellte die Kreisvorsitzende Gabriela Schimmer-Göresz, gleichzeitig Spitzenkandidatin der bayerischen ÖDP zur Bundestagswahl, die Frage: Sind es die Banken, ist es die Politik ... Was läuft falsch in der Finanzwirtschaft? Wie minimieren wir die Risiken und wie sehen die Lösungen für die Zukunft aus.
Günter Grzega führte zunächst in die bestehenden Wirtschaftstheorien ein, um dann dem neoliberalen Ansatz eine klare Absage zu erteilen. Er forderte einen Dogmenwechsel, da ein Weiter so, weiter wie bisher, in eine große Depression führen würde.
Seine Vorschläge zur Re-Regulierung der Finanzmärkte:
1. Sofortige Rückkehr zum Trennbanken-System
2. Verbot für Kreditinstitute, sich an Finanzmarkt-Unternehmen zu beteiligen und Verbot der Kreditvergabe für Finanzmarkt-Produkte
3. Vorgabe von Mindeststandards für die Kredit -Bonitätsprüfung durch die Finanzaufsicht
4. Abschaffung von Boni- und Prämienzahlungen
5. Abschaffung von Aktiengesellschaften als Bank
Gleichsam benannte Grzega Vorschläge zur Regulierung der Finanz-Geschäfte:
1. Ausführliche Hinweise auf die Risiken und Warnhinweise wegen Sucht-Potential
2. Verbot der Kreditfinanzierung von Finanz-Geschäften
3. Verbot von Derivaten, die nicht der Absicherung realer Geschäfte dienen, z. B. von Waren-Termin-Geschäften
4. Einführung eines Finanz-TÜV
5. Einführung einer umfassenden Finanztransaktions-Steuer
Nach einem erschreckenden Einblick in die Vermögensverteilung weltweit und in Deutschland stellte der Finanzexperte die nach seiner Ansicht einzig tragfähige Lösung vor: Die Gemeinwohl-Ökonomie, in der alles Handeln, egal ob von Unternehmen, Politik oder als privater Mensch folgende Grundsätze erfüllen muss: 1. Dient es den Menschen? 2. Dient es der Umwelt? 3. Dient es dem Frieden? Ohne Beachtung der fünf Werte der Gemeinwohl-Bilanz (GWB) hat, so Günter Grzega, die Gesellschaft, die Weltgemeinschaft, keine Zukunft.
- Menschenwürde
- Solidarität
- Ökologische Nachhaltigkeit
- Soziale Gerechtigkeit
- Mitbestimmung und Transparenz
- Mensch und Umwelt vor Profit und ausschließlich dem Gemeinwohl verpflichtet,
das war die unmissverständliche Botschaft dieses Abends, der mit einer sehr lebhaften Diskussion mit den anwesenden Gästen endete, unter denen auch Bezirksrat Alexander Abt und Bezirksvorsitzende Lucia Fischer, Direktkandidatin im Oberallgäu, weilten. Die Direktkandidatin im Stimmkreis, Krimhilde Dornach, lud zu einem kurzen Stopp an der Wähl-Bar ein. Hier konnten die Teilnehmer ihre wichtigen Themen bestimmen, um die sich die neue Bundesregierung zu allererst kümmern muss. Die Prioritätenliste lieferte folgendes Ergebnis: Fairer Handel, Pflegegehalt, Unabhängige Parteien, Ärzte vor Ort, Erziehungsgehalt, bezahlbarer Wohnraum.