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Pressemitteilung

Zum Artikel „Gemeinsam praktikable Lösungen suchen“ in MK vom 6.4.2019

Richtig: Wir brauchen mehr Miteinander. Daher drängt sich mir die Frage auf, warum das politische Gespräch nur mit dem Bauernverband und der CSU suchen und nicht mit allen Akteuren, wie beispielsweise den Verbrauchern und Naturschützern?

Wenn ich lese, dass "vernünftige" Lösungen und eine Politik "mit Augenmaß" gefordert werden, dann stellt sich mir die Frage, ob denn die existenzielle Tragweite von Artenschutz wirklich verstanden wurde. Es ist schon lange nicht mehr fünf vor Zwölf, sondern allerhöchste Eisenbahn und wir sitzen alle im selben Boot. Warum sind im Zeitraum 2010 - 2018 allein in Bayern 13.860 landwirtschaftliche Betriebe verloren gegangen? Sicher nicht wegen des Volksbegehrens, sondern wegen einer völlig falsch aufgesetzten europäischen Agrarpolitik. Und wenn ich im Artikel zum Thema gemeinsame Agrarpolitik lese, der BBV-Kreisobmann fordert, dass die erste Säule (Flächenförderung) weiterhin für die Landwirtschaft sicher sein müsse und nicht zu Gunsten der zweiten Säule (ländliche Entwicklung, Umwelt- und Klimaschutz) gekürzt werden dürfe, dann versteh ich die Welt nicht mehr, wenn man bedenkt, dass 80 Prozent des Geldes bei 20 Prozent der meist industriell geführten Betriebe ankommt. Das Geld im Agrarhaushalt der EU muss für Gemeinwohlleistungen der Landwirtschaft genutzt werden. Die Formel ist einfach: öffentliches Geld für öffentliche Leistungen. Jetzt ist die Zeit, altes Denken durch neues Handeln zu ersetzen. Reformen für Ställe, Äcker, Wiesen und Natur sind mehr als überfällig. Der Erhalt der Lebensgrundlagen, ein wirksamer Klimaschutz und eine umweltgerechte Wirtschafts- und Landwirtschaftspolitik sind möglich und nötig, weil nur eine ökologische, bäuerliche und regional ausgerichtete Landwirtschaft eine ausreichende und dauerhafte Versorgung mit gesunden Lebensmitteln für die gesamte Weltbevölkerung garantieren kann. Es muss endlich Schluss damit sein, Feindbilder zu pflegen. Wir brauchen den Schulterschluss aller Akteure. Und ja, wir müssen das Thema ökologische Zusammenhänge, gesunde Ernährung, ressourcenschonendes Verhalten sowie Verantwortung für die Eine Welt in der Bildung fest verankern. Es braucht aber auch die Einsicht, dass das, was derzeit bei Konsum, Mobilität, Wirtschaft und Landwirtschaft passiert, alles andere als ressourcenschonend ist.

Gabriela Schimmer-Göresz, Weiler/Osterberg

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