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Pressemitteilung

Leserbrief „Der Mensch bringt die Erde aus dem Gleichgewicht“ in MK vom 12.3.2016

Die Initiative, mit jungen Menschen über unsere Verantwortung für die Entwicklung der Globalen Welt ins Gespräch zu kommen, ist sehr zu begrüßen.

Sie müsste vermehrt geführt und auf alle Altersgruppen ausgedehnt werden. Kinder und Jugendliche sind die Erben der heutigen Bedarfsweckungsgesellschaft mit all den negativen Folgen für Umwelt und Klima. Das hinterlassene Erbe kann nicht ausgeschlagen werden.  Dr. Gerd Müller (CSU), Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklungshilfe argumentiert, dem Amt geschuldet, meist zutreffend. Nur, Dr. Gerd Müller ist nicht Mitglied einer Oppositionspartei. Er ist Minister der amtierenden Bundesregierung und wer sonst, wenn nicht er und seine Regierungsmitglieder können die Weichen für mehr Gleichgewicht stellen? Beispielsweise: Am Welthandel teilnehmen darf nur, wer existenzsichernde Löhne für alle Arbeitskräfte gesetzlich garantiert, die Arbeitsschutzvorschriften der UN-Arbeitsorganisation beachtet und die Gesetze zum Schutz der Lebensgrundlagen (Wasser, Boden, Klima und Artenvielfalt) weiter verbessert. Wer die Erde im Gleichgewicht halten bzw. sie wieder in ein solches versetzen will, der muss den ausgrenzenden Freihandelsabkommen eine Absage erteilen.  Und er muss, erst Recht als Mitglieder einer Partei, die das „C“ im Namen führt, die Kernaussagen der Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus ernst nehmen und umsetzen. Franziskus wagt einen großen Aufschlag, indem er im dritten Kapitel die menschliche Wurzel der Ökologischen Krise beschreibt, um im weiteren Kapitel eine ganzheitliche Ökologie zu fordern. Eine Umwelt-, Wirtschafts- und Sozialökologie. Eine Kulturökologie. Eine Ökologie des Alltagslebens. Eine generationenübergreifende Gerechtigkeit und das Prinzip des Gemeinwohls. Laudato Si steht für politischen Widerstand, Konsumverzicht, Protest gegen Ausbeutung von Mensch und Natur und für einen Umbau des globalen Wirtschaftssystems. Und so lange die Bundesregierung samt Dr. Gerd Müller (CSU) weiter am zerstörerischen Wachstumsrad drehen, bleibt das alles pharisäerhaftes Phrasentum ohne Auswirkungen. Meine Handlungsempfehlung: Mensch und Planet vor Profit und Hände weg von TTIP, CETA und Co. Fluchtursachenbekämpfung geht nicht ohne Armutsbekämpfung und faire Bedingungen am Markt. Und zwar für alle."
Gabriela Schimmer-Göresz

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